Achtsamkeit

“Um die GFK zu üben, müssen wir langsam vorgehen, sorgfältig überlegen, bevor wir sprechen, und oft auch nur einen tiefen Atemzug nehmen und gar nichts sagen.

Den Prozess zu erlernen und ihn anzuwenden braucht beides seine Zeit.”

Marshall B. Rosenberg

Frieden

Frieden ist der Augenblick ohne Urteil.

Das ist alles.

Dieser Augenblick im Herzraum, in dem alles, was ist, willkommen ist.

(Dorothy Hurt)

Verletzlichkeit

Gedanken zu Verletzlichkeit

Je mehr ich mich mit der Gewaltfreien Kommunikation beschäftige und spüre, dass ich mich öffne und immer mehr wage, der Welt meine Aufrichtigkeit zuzumuten, im gleichen Maße steigt auch die Wahrnehmung meiner Verletzlichkeit.

Definition nach Brené Brown:

Verletzlichkeit ist Ungewissheit, Risikobereitschaft und emotionale Exposition. (Darlegung, Darstellung)

Was ist Verletzlichkeit für mich?

Sie führt zu Herzklopfen und feuchten Händen. Sie schafft eine unglaubliche Nähe zu mir und immer mehr zu anderen.

Sie erzeugt ein Wohlsein mit mir, eine Zufriedenheit in mir, sie zu leben kommt einem Glücksgefühl nah. Denn mir treu zu bleiben, mich aufrichtig zu zeigen mit allem was ich bin und sein möchte, ist es wert, dass ich ein Risiko eingehe.

Gleichwohl geht sie öfter mit Schmerzen einher, mit Traurigkeit über verpasste Chancen und über das stumme Leben. Und da umarme ich mich selber. Ich bin voller Trost und Wärme für mich, die es damals nicht besser wusste.

Aber heute gehe ich die ersten kleinen Schritte mit meiner Verletzlichkeit Hand in Hand und werde immer mehr die, die ich bin und sein möchte.

Eine andere Welt ist möglich ….

 

Ein Mann unternimmt einen Spaziergang durch die Stadt.

Wie so oft in Gedanken versunken.

Doch an diesem Tag – vielleicht liegt es am Frühlingswetter – verspürt er große Freude.

Er neigt sonst zum Grübeln, aber heute nimmt er das Denken leicht. Etwas amüsiert ihn, er weiß aber selbst nicht was. Gedanken können flüchtig sein.

Und dann nimmt er eine Veränderung wahr. Bisher hat er kaum auf die Menschen geachtet, die ihm entgegen kommen. Jetzt fällt ihm auf, dass einige von ihnen lächeln.

Und dieses Lächeln, registriert er, gilt ihm.

Es ist weder ein höfliches Lächeln noch eine Geste des Erkennens, sondern nur einfach Freundlichkeit.

Der Mann ist verwirrt.

Normalerweise lächelt in dieser Stadt niemand ohne Grund. Und überhaupt sieht das Lächeln, das er sonst bei den Menschen erlebt, denen er begegnet, oft erzwungen aus.

Das, was er jetzt in den Gesichtern der Passanten entdeckt, ist ein unverkrampftes, ein zartes Lächeln – das nur kurz andauert, aber keineswegs unbemerkt bleibt.

Und dann wird es ihm auf einmal klar: Er ist es, der zuerst gelächelt hat. Ohne dass es ihm aufgefallen ist, haben seine Gedanken sein Gesicht erhellt. Sein Hochgefühl hat etwas bewirkt: es hat anderen Menschen einen Augenblick der Freude geschenkt.

Gefühle sind ansteckend, soviel ist klar. Der Mann hält inne und denkt, wie oft er wohl abweisend ist.

 

Kann ein Lächeln die Welt verbessern? Ja, wenn auch nur für einen Augenblick.

Aber besteht das Leben nicht aus einer Fülle solcher Momente?

 

Die Liebe

“Die wichtigste Stunde in unserem Leben ist immer der gegenwärtige Augenblick;

der bedeutsamste Mensch ist immer der, der uns gerade gegenübersteht;

das notwendigste Werk in unserem Leben ist stets die Liebe.”

 

Aus: Krieg und Frieden von Leo Tolstoj

Zur Präsenz

“Die wichtigste Stunde in unserem Leben ist immer der gegenwärtige Augenblick;

der bedeutsamste Mensch ist immer der, der uns gerade gegenübersteht;

das notwendigste Werk in unserem Leben ist stets die Liebe.”

Aus: Krieg und Frieden von Leo Tolstoj

 

You Can’t Be That

I told them
When I grow up
I’m not going to be a scientist
Or someone who reads the news on TV
No, a million birds will fly through me.
I AM GOING TO BE A TREE!

They said,
You can’t be that. No, you can’t be that.

I told them
When I grow up
I’m not going to be an airline pilot,
A dancer, a lawyer or an MC.
No, huge whales will swim in me.
I AM GOING TO BE AN OCEAN!

They said,
You can’t be that. No, you can’t be that.

I told them:
I am not going to be a DJ,
A computer programmer, a musician or a
beautician. No, streams will flow through me,
I’ll be the home of the eagles;
I’ll be full of nooks, crannies, valleys and fountains.
I AM GOING TO BE A RANGE OF MOUNTAINS!

They said,
You can’t be that. No, you can’t be that.

I asked them:
Just what do you think I am?
Just a child, they said,
And children always become
At least one of the things
We want them to be.

They do not understand me.
I’ll be a stable if I want, smelling of fresh hay,
I’ll be a lost glade in which unicorns still play.
They do not realise I can fulfill any ambition.
They do not realise that among them
walks a magician.

by Brian Patten <http://en.wikipedia.org/wiki/Brian_Patten

Zuhören

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören

Und Du fängst an, mir Ratschläge zu geben,

tust Du nicht das, worum ich dich gebeten habe.

 

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören

Und Du fängst an, mir zu erzählen,

warum ich mich nicht so fühlen brauche,

trampelst Du auf meinen Gefühlen herum.

 

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören,

und Du meinst, Du müsstest etwas tun,

um mein Problem zu lösen,

dann hast Du versagt,

auch wenn dies seltsam erscheinen mag.

 

Hör zu! – Worum ich dich bat, war, mir zuzuhören –
nicht zu sprechen oder etwas zu tun

– nur: mich zu hören.

Ein Ratschlag ist zu billig. Das gibt’s in jedem
Boulevard-Blatt. Das kann ich mir selbst kaufen.
So hilflos bin ich nicht.

Wenn Du mir etwas abnimmst, was ich selbst tun kann oder muss, verstärkst Du meine Angst und Unsicherheit.

Aber: wenn Du als eine einfache Tatsache akzeptierst, dass ich so fühle, wie ich fühle,
egal wie irrational es erscheint,
dann brauche ich dich von nichts mehr zu überzeugen. Ich kann anfangen, zu verstehen,
was sich hinter diesen Gefühlen verbirgt.

Und wenn das getan ist, werden die Antworten deutlich werden – und ich brauche keinen Ratschlag.

Deshalb höre mir zu –

Und sieh’ mich hinter meinen Worten.

 

Und, falls Du von dir erzählen möchtest,

warte einen Augenblick, bis Du an der Reihe bist

– und ich werde Dir zuhören.

 

Mythen zur Verletzlichkeit

Ja, wir sind völlig ungeschützt, wenn wir verletzlich sind.

Ja, wir stecken in der “Folterkammer”, die wir “Ungewissheit” nennen.

Und ja, wir gehen ein großes Risiko ein, wenn wir uns angreifbar machen.

Aber es gibt keine Gleichung, der zufolge Risikobereitschaft, das Einlassen aufs Ungewisse und Offenheit für die emotionale Exposition identisch mit Schwäche wären.

Aus: Verletzlichkeit macht stark, Brené Brown